Arbeitskampf befristet
Seit Wochen streikt die Belegschaft des Lieferdienstes Gorillas. Doch eine gewerkschaftliche Anbindung ist so wünschenswert wie riskant.
Es war am 8./9. Februar, 9. Juni, 30. Juni, 8. Juli: Die Abstände der Streiks der Beschäftigten des Lebensmittellieferdienstes Gorillas werden immer kürzer. Das Besondere an ihrem Kampf ist nicht nur, dass sie das am schnellsten gewachsene deutsche Start-up bestreiken, sondern dass es in einem prekären Sektor überhaupt passiert.
Die junge, migrantische, befristet eingestellte Belegschaft streikt mit Betriebsblockaden für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Ohne dass es einen Aufruf einer Gewerkschaft gibt, ohne Tarifverhandlungen. Eigentlich ist das nach der restriktiven deutschen Rechtsprechung illegal. Mit ihren Streiks stellen sie das deutsche Modell der Sozialpartnerschaft infrage. Welche Perspektiven hat der Kampf?